15. November 2010

Bipolar, glaub ich, bipolar.

Mit seinen Händen baut er imaginäre Sandburgen, erschiesst Gegner, näht seinen kaputten Kragen. Alle Fingerspitzen aneinandergedrückt und mit der Hand auf und ab schwingend, die Augenbrauen dazu weit weit hochgezogen. Ich schlafe fast ein. Seine Stimme ist laut und prägnant, aber ich bringe es trotzdem hin, nur noch eine dickflüssige Brühe daraus zu machen. Genau so dickflüssig wie die Uhr und ihre Zeiger, es scheint mir, sie sitzen im Sumpf und sinken langsam aber sicher ab, durch die Wand, weg.

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Diese enorme Wucht in meinem Bauch vervielfacht sich in Rekordschnelle, eine riesige Masse drängt sich meinen Hals hoch, platzt in meinen Kopf. Ich könnte explodieren. Diese unglaubliche Sauerei, diese traurige, verzweifelte Situation treibt mir fast die Tränen in die Augen, ich könnte laut losheulen. Ich muss mich bewegen, schnell, laufen, stampfen. Die Musik in meinen Ohren macht alles noch schlimmer, dadadadada. Ich fühle mich völlig weggetreten, ich schwebe in einer anderen Welt als all die Pendler um mich herum. Und ich könnte schreien, so sehr schreien, ich muss mir den Mund zu halten, ehrlich, ich muss meine Hände aufs Gesicht quetschen, damit ich nicht eifach losschreie.

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